Die Junge Mitte Obwalden begrüsst es sehr, dass sich für den frei werdenden Regierungsratssitz mehrere Kandidatinnen und Kandidaten zur Verfügung gestellt haben und dieser nicht einfach in Stiller Wahl besetzt wird. Die Tatsache, dass es sogar zu einem zweiten Wahlgang kommt, zeigt uns, dass eine echte Auswahl besteht und das Stimmvolk von seinem Wahlrecht auch tatsächlich Gebrauch gemacht hat. Es wird aber auch deutlich, dass es sich lohnt, als Jugendlicher wählen zu gehen. Unter Umständen könnten die Stimmen von ein paar wenigen hundert Jungen im zweiten Wahlgang den Ausschlag geben. Da die Nachfolge des Bildungsdirektors zu regeln ist, verfolgt die Junge Mitte Obwalden die Besetzung dieses Sitzes mit besonderem Interesse. Ein funktionierendes Bildungssystem in Obwalden ist uns ein besonderes Anliegen, da eine gute Ausbildung etwas vom Wertvollsten ist, was wir Junge für später mitnehmen können.
Damit ist es für uns aber noch nicht getan. Leider müssen wir nämlich immer wieder feststellen, dass sich viele Junge von der Politik nicht vertreten fühlen und sich deshalb auch nicht dafür interessieren. Ein Grund liegt wahrscheinlich darin, dass der Altersdurchschnitt in den meisten politischen Gremien nach wie vor relativ hoch ist. Dem will die Junge Mitte Obwalden aktiv begegnen und hat sich deshalb das Ziel gesetzt, im nächsten Jahr mit eigenen Kandidatinnen und Kandidaten zu den Kantonsratswahlen anzutreten. Damit wollen wir all jenen jungen Obwaldnerinnen und Obwaldnern eine Stimme geben, die sich für einen selbstbewussten, modernen und eigenständigen Kanton Obwalden einsetzen wollen, sich aber nicht einfach mit politischen Schlagworten abspeisen lassen.
Am 7. März 2010 soll die Obwaldner Jugend die Möglichkeit erhalten, Vertreter aus den eigenen Reihen in den Kantonsrat zu wählen!
Für die diesjährige GV trafen wir uns in der Schaukäserei im Kloster Engelberg. Vor der GV bekamen wir bei der Besichtigung der Schaukäserei einen Einblick in die Geheimnisse der Käseproduktion. Die Schaukäserei ist so konzipiert, dass der ganze Produktionsprozess in etwa 30 Minuten angeschaut werden kann. Alle, die Lust hatten, konnten sich dann im Laden mit den Käsespezialitäten aus Engelberg eindecken.
Die eigentliche GV fand dann im Restaurant der Schaukäserei statt. Der Präsident Jost von Wyl begrüsste die Anwesenden und führte mit den üblichen Traktanden durch die Versammlung.
Beim Jahresbericht kam der Präsident auf verschiedene Aktivitäten der Jungen Mitte Obwalden im Vergangenen Jahr zu sprechen. An den Gemeinderat von Sarnen wurde zuhanden der Gemeindeversammlung eine Anfrage zum Projekt Artos eingereicht mit dem Ziel, dem Pojekt im Gemeinderat etwas mehr Schwung zu geben. Am Politik-Morgen in der Kantonsschule Obwalden nahmen zwei Vorstandsmitglieder von uns Teil. Stark beschäftigte uns auch der Bericht des Regierungsrates über die Sanierung von Kantonsschule und Dreifachturnhalle nach dem Hochwasser 2005. Da dieser Bericht aus unserer Sicht völlig ungenügend war, entschieden wir uns, einen offenen Brief an die Regierung von Obwalden zu Schreiben. Der Brief wurde dann auch auf der Frontseite des “Obwaldner Wochenblattes” abgedruckt. Der offenen Brief und die Antwort des Regierungsrates kann hier weiter unten nachgelesen werden. Im weiteren nahmen Mitglieder von uns an diversen politischen Anlässen teil.
Bei den Wahlen gab es einen Wechsel im Vorstand. Robi Fischer reichte die Demission. Er arbeitete seit der Gründung der Jungen Mitte im Jahr 2003 im Vorstand mit. An seine Stelle wurde Mike Bacher aus Engelberg neu in den Vorstand gewählt. Er kommt aus Engelberg und studiert zur Zeit in Luzern.
In Zukunft werden wir uns weiterhin mit der aktuellen Politik auseinandersetzen. Unser zentrales Anliegen ist es auch in Zukunft, die Anliegen der Jungen Generation besser in den politischen Alltag eizufügen.
Bildung und Sport sind zentrale Themen für uns jungen Leute, auch im Kanton Obwalden. Deshalb wenden wir uns mit diesem Brief an die Kantonsregierung. Auslöser ist einerseits der Bericht des Regierungsrates über Ausbau und Sanierung von Kantonsschule und Dreifachturnhalle sowie andererseits die Reaktionen der Kantonschülerinnen und Kantonschüler darauf. Es freut uns, dass sich diese Jugendlichen in derart grosser Zahl für ihre Schule engagieren, auch wenn die meisten von ihnen von der neuen Situation nicht mehr werden profitieren können, weil sie die Matura bereits gemacht haben werden, bis das Bauvorhaben realisiert ist. Viele der Argumente, welche der Schülerrat in seiner Pressemappe aufführt, haben aus unserer Sicht einen Diskussionswert und können nicht einfach als Forderung nach einer Luxusvariante abgetan werden.
Hingegen bleiben für uns im Bericht des Regierungsrates etliche Fragen offen. Die erste betrifft den Standort. Gemäss dem Bericht hätte eine Ausdehnung des Planungsperimeters “eine Vielzahl von Realisierungsmöglichkeiten zur Folge”, was man offensichtlich als nicht wünschenswert ansieht. Wir stellen uns die Frage, ob man sich bewusst für die einfachste Lösung entschieden hat anstatt für die beste. Ein weiteres Fragezeichen stellt für uns die Sanierung des Altbaus der Kantonsschule dar. Der Bericht fokussiert aus unserer Sicht einseitig die Kosten, ohne ein Wort über Qualität zu verlieren. Wir fordern, dass das Gebäude nach einer allfälligen Sanierung den Standard eines Neubaus erreicht hinsichtlich Energieeffizienz, Komfort und künftig zu erwartenden Unterhalts- und Betriebskosten. Aus unserer Sicht muss der Kanton eine Vorbildrolle einnehmen und konsequent auf den Minergiestandard setzen, unabhängig davon, ob neu gebaut oder saniert wird. Des Weiteren fordern wir, dass Ausstattung und Einrichtung den Bedürfnissen einer modernen Schule entsprechen und auch die nötigen Spezialräume vorhanden sind. Es darf nicht sein, dass die Kantonsschülerinnen und Kantonsschüler, welche ihre Matura im Kanton Obwalden machen, gegenüber Mitstudenten aus anderen Kantonen benachteiligt sind!
Der Bedarf an einer vierten Turnhalle ist allseits unbestritten. Der Regierungsrat weiss dies auch und hält es in seinem Bericht unter 3.1 Raumbedarf auch klar so fest. Umso mehr erstaunt uns, dass der Kanton anscheinend nicht gewillt ist, die nötigen Schritte unverzüglich an die Hand zu nehmen. Stattdessen schreibt der Regierungsrat in der Zusammenfassung des Berichts lediglich, man wolle mit der Gemeinde Sarnen Verhandlungen führen. Hätte man dies nicht schon lange tun können? Dass im Dorf Sarnen eine zusätzliche Turnhalle nötig ist, wusste man schliesslich schon vor dem Hochwasser von 2005. Aus unserer Sicht ist es ausserdem erforderlich, dass auch die Aussensportanlagen in die Planung der Turn- und Sporthallen einbezogen werden. Auch hier stellt sich die Standortfrage.
Wir sind nicht von Vornherein gegen eine Sanierung, wenn sie bei tieferen Gesamtkosten den genannten Anforderungen entspricht. Wir haben aber ziemlich Mühe mit der Art und Weise, wie die Regierung in diesem Fall kommuniziert. Wir gehen davon aus, dass sich die verantwortlichen Regierungsräte in den letzten zwei Jahren seit dem Hochwasser intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und mögliche Lösungen angedacht haben. Leider hat die Öffentlichkeit bis jetzt nicht viel davon gemerkt und anscheinend sind bis anhin nicht einmal die Direktbetroffenen in das Projekt einbezogen worden! Die Regierung hat im Zusammenhang mit der Steuerstrategie in letzter Zeit bewiesen, dass sie durchaus fähig und willens ist, unseren Kanton voranzubringen und dies auch professionell zu kommunizieren. Weshalb funktioniert das in diesem Fall nicht?
Wir hoffen, hiermit einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion geleistet zu haben und warten gespannt auf die Antwort des Regierungsrates.
Freundliche Grüsse
Im Namen des Vorstands der Jungen Mitte Obwalden
Jost von Wyl (Präsident)
Dominik Rohrer (Sekretär)